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Das Leben des Phantom Ass
6. Juli 2015 Lebenssituationen

Wer kennt es nicht?
Da denkt man einen Gedanken zu ende, spricht ihn aus oder schreibt ihn aus, und er lässt Dich nicht mehr los. Er packt Dich voll an den Eiern und drückt kräftig zu. Zack, da ist sie: Die Schreibblockade…

Nun hat klein Tommy aber auch dafür mittlerweile eine Lösung (für sich) gefunden, denn wie heißt es in spirituellen Kreisen doch immer so schön: Tue es einfach !!! Einfach TUN…

Und genau das mache ich nun einfach mal und teste es, noch im JETZT, ob da wirklich etwas dran ist. Schon jetzt merke ich, wie ein bestimmtes fehlendes Gefühl zurück kommt.

Wovon ich rede ist natürlich meine gestrige Aussage, evtl. heute eine Schreibblockade zu bekommen. Schon gestern, beim schreiben dachte ich: „Boah, Tommy spinnst Du eigentlich? Warum schreibst Du so’n Mist… Du weißt doch ganz genau, dass Gedanken Realitäten erzeugen KÖNNEN, so bald Du nämlich Deinen Fokus darauf lenkst.“

Nun ja, eigentlich ist es immer nur so ein bestimmtes Gefühl, was Dir kurzfristig abhanden kommt, denn das Gefühl bestimmt, was Du denkst und tust. Fühlst und denkst Du, Du kannst beispielsweise nicht Schreiben, dann versuchst Du es auch gar nicht erst. Es aber trotzdem zu tun, ohne sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen, ist hier allerdings offensichtlich die Lösung. Ich merke es -grad absolut. Bin wieder voll ICH SELBST.

Na dann kann es ja los gehen…

Da ich mich so gut wie an alles in meinem Leben erinnern kann, fällt es mir sehr leicht, Parallelen zu erkennen, die zu dem Thomas führen, der ich heute bin. Meine Kindheit verlief als sog. Kleinkind eigentlich ziemlich toll. Zoo’s, Rummel, Karussells, 4 Geschwister (im Kleinkindalter waren es erst 3, da Larsiboy erst kam als ich 15 Jahre alt war), Tanten, Onkels sowie eine absolut herzliche liebe Oma&Opa.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich bei Papi immer oben auf der Schulter sitzen durfte, denn dass gefiel dem Winzling immer ganz besonders gut. Schließlich war ich so ja ein mächtiger Riese der auf alle herabschauen konnte. überhaupt konnte mir in Papi’s Nähe eh keiner was. Obwohl mir damals im Traum nicht eingefallen wäre, dass mir überhaupt mal jemand weh tun konnte… Egal! Ich der Riese, hielt meinen Papi immer die Augen zu. Da ich mich ja auch irgendwie festhalten musste, drückte ich oft ziemlich heftig zu… Warum hab ich mich eigentlich nie an seinen Dumbo-Ohren festgehalten? Naja, auch egal… Auf jedem Fall sind das meine allerersten Erinnerungen an Papi wo er auch mal etwas zickig wurde. Verständlich, wenn so ein kleines Zellknöllchen mit Händen so groß wie ’n kleiner Keks dem Erzeuger die Augen ausdrückt. 😉 Nun ja, alt so nachtragend schien Daddy nicht zu sein, denn beim nexten mal durfte klein Tommy sein Pferdchen wieder besteigen. Dazugelernt habe ich natürlich auch, denn statt meinem Papi das Augenlicht zu nehmen, entschied ich mich Stirnband zu spielen. Das war OK für Papi… Auch dass ich absichtlich immer seine Haare zerwurschtelte brachte ihn nicht aus der Ruhe. Hmm, wie kann ich Papi noch ärgern… Nee nee, das reicht jetzt… Fakt ist; Schon früher musste ich immer alles ausprobieren und wollte alles wissen… Mr. Altklug (was auch immer das ist) wurde ich früher als kleines Kind, immer schon genannt. Bedingt durch meinen unstillbaren Wissensdurst, fragte ich alles und jeden immer nach dem WARUM. Ich nenne diese Phase bei Lena deswegen auch die WARUM-Phase. Schaun wir mal, ob es dabei bleibt, denn meine WARUM-Phase wurde schon sehr früh leise gedreht. Irgendwann nämlich fehlen mir hier Erinnerungen an dieses Warum. Ich kann mich sehr gut daran erinnern dass ich es sehr lange tat, nur nicht mehr daran, wie genau es aufhörte…

Also gehe ich ein Stückle weiter in die Zeit, wo es schon nicht mehr so rosig für mich aussah. Es war die Zeit des Herausfindens, wer denn nun der stärkere Bruder von beiden war. Wir ham uns ziemlich oft gerauft, weil Markus (Ja wir haben alle biblische Namen) ziemlich ein ziemlicher Lügner war (Markus ist geistig ein wenig zurückgeblieben, aber dazu evtl. später mehr). Er lügt wenn er den Mund aufmacht. Nicht weil er jemanden Schaden will sondern weil in seinem Hirn vermutlich fest eingebrannt ist, das er durch eine Lüge etwas besser da stehen würde als ohne. zB. Frist er den Kuchen im Kühlschrank halb auf und in der Hoffnung noch legal an an weiteres Stück zu kommen, waren’s halt eines seiner Geschwister. Dieses Bsp war jetzt rein fiktiv, aber so hätte es sich zugetragen haben können. Ich glaube ihm LEIDER heute noch nicht ein Wort.

Hier sind glaube ich die Anfänge die das harmonische Zusammenspiel aller Family-Mitglieder zerstörte. So zumindest sind meine Erkenntnisse aus jahrelangem Grübeln und Nachdenken unserer Familienverhältnisse.

Mittlerweile stecke ich in der Zeit wo eigentlich nur noch Angst mein Leben bestimmte. Alles war nur noch gut, wenn Papps NICHT da war und am besten war es, wenn er Bereitschaft hatte, denn er als perfekter Arbeitssklave hat sich ziemlich gut hochgearbeitet sodass auch irgendwann ein Haus gebaut werden sollte. Ab da fingen aber auch die wirklichen Probleme an, denn Schulden machen, machen wohl auch irgendwie mehr Frust. Frust, der immer auf uns Kinder abgelassen wurde. Was anfing mit m a l ein Klaps auf den Po entwickelte sich, ich muss das leider sagen geliebter Papa, zu einer heftigen seelischen und körperlichen Misshandlung. Plötzlich waren es nicht einfach nur seine Hände, die vom Bau her, RIESIG waren, sondern alles was an Gegenständen herumlag und Hauptsache schön weh taten. So zumindest mein Fazit daraus. Es waren Hände, die schon allein sehr schmerzhaft waren, aber auch Teppichklopfer (kennt die noch wer?), Holzlöffel sowie das Folterinstrument schlechthin, DER GÜRTEL (Nein nie die Schnalle).

Tommy wurde sehr ruhig, und er fragte hier schon lange nicht mehr nach dem WARUM. Es war einfach wie es ist. Immer wieder tat ich Sachen, die als Belohnung, Schläge hervor ruften. Ja, sie waren zwar niemals Grundlos, aber nach meinem heutigen Wissensstand, denke ich, dass das Reden und das erklären nach dem WARUM besser gewesen wäre für das Wohl der gesamten Family. Auch für meinen Vater.

Das allerschlimmste, was nach heutiger Sicht, bisher an Grausamkeit aufgetreten ist, war die von mir eingetretene Tür des Zimmers meiner Schwester Gaby (Gabriele). Ich wollte da unbedingt rein, jedoch schließte sie sich von innen her ein sodass mir nur die Möglichkeit blieb sie Einzutreten. Die Straße in der wir dort wohnten hieß übrigens „Morthorststr.“ in Elmshorn (Schleswig Holstein). Nur mal so Just for Info… Jo, die folgen meines Tuns bedachte ich immer erst wenn es zu spät war… Papi kommt von der Arbeit, wie so oft, ziemlich gereizt heim und bemerkte die zerstörte Tür sofort. Hier rastete er völlig aus, und so schlimm war es noch nie zuvor. Diesmal war nicht nur ich dran sondern ALLE (Außer Gaby, aber auch hierzu evtl. später mehr). Ich gehe jetzt ins Bad, meinte mein Vater und wenn ich euch rufe kommt Ihr bitte der Reihe nach hinter mir her… Da stand er nun… Den Gürtel, zweigefalltet, in der rechten Hand und sagte: Hose runter, was ich heulend, schreiend und zitternd vor Angst, auch tat. Nun schlug er mit aller Brutalität mit dem Gürtel auf meinen zarten nackten Popo ein bis er nicht mehr konnte. Was dann geschah, ich weiß nicht warum ich das überhaupt noch hörte, war der Spruch „Der nexte Bitte“… Und das ist das heftigste überhaupt gewesen.

Wer Papi kennt wie er wirklich IST, nämlich die Ruhe in Person, würde es heute nicht glauben, dass in diesem Scheusal ein Herz von einer Seele ruht. Aber zu diesen Erkenntnissen kam ich erst ziemlich viele Jahre nach meinem Unfall, im Jahre 1982.

Alle anderen Schläge lass ich hier mal aus, denn es ist nicht mehr wichtig um zu zeigen, dass es so etwas wie einen Schöpfer geben muss.

Vorweg möchte ich aber noch eines sagen, weil ich die Stimmen schon jetzt höre, die mir einreden wollen, dass ein Opfer irgendwann Verständnis mit seinem Peiniger aufbauen wird. Das ist hier definitiv nicht der Fall, denn ich weiß heute, dass es die Umstände sind oder das Umfeld ist, die einen Menschen vorübergehend den Verstand rauben können und man dann Dinge tut, die einem nach der Rückkehr des Selbst. Unendlich leid tun. Aus späteren Gesprächen mit meiner Mutter nämlich erfuhr ich 1. Dass Mami aus Angst nicht eingreifen konnte und das 2. Papi jedes mal, nachdem wir längst im Bett waren, vor Scham weinte weil er sich wieder einmal nicht im Griff hatte. Ich will das also alles hiermit nicht entschuldigen sonder vielmehr an euch appellieren in euer eigenes Leben zu schauen, ob ihr nicht ähnliche Geistesabwesenheiten miterleben konntet. Das zuzugeben, gerade wenn man so etwas liest, ist natürlich nicht einfach, jedoch wer wirklich ehrlich ist, müsste doch eigentlich solche Dinge kennen. Ich kenne sie von mir, jedoch war ich bedingt durch meine schlimmen Erfahrungen etwas cleverer. Trotzdem darf man auch hier nicht, seine eigenen Erfahrungen über denen eines anderen stellen sondern sollte sich fragen: KÖNNTE es Situationen geben wo ich Dinge tun würde, die ich sonst NIE tun würde. Mir fällt auf Anhieb die Situation ein wo man einer Mutter erzählt, dass man schlimmes mit Ihren Kind gemacht hat… Das ist nur ein Bsp welches als Hilfe zum Verständnis dienen könnte…

Durch diese ständige Angst meinen Vater gegenüber, so glaube ich zumindest, wurde ich zum Bettnässer und Daumennuckler. Woraus mir natürlich weitere Nachteile entstanden sind. In der Schule war mein Name „Salmilutscher“. Eben weil mein Daumen jedes mal in Richtung Mund wanderte, wenn ich nicht drüber nachdachte. Für einen anerzogenen Träumer, wie ich es war, nicht gerade eine leichte Sache. In der Tat schaffte ich es bis zu meinem Unfall nicht, mich von meinem geliebten Daumen zu trennen, der mir immer soooo viel Trost spendete. Nun ja, geschundenen Seelen brauche ich die Details, was so ein Daumennuckler für Dinge ertragen musste, in der Schule wohl nicht zu erzählen. Die Demütigungen und Schläge, die ich erleiden musste Zuhause wie in der Schule, waren alles andere als entspannend. Trotzdem war es nix über was ich irgendwie bewusst nachdachte… Genau das ist es was ich absolut als „Schläfer“ wahrnehme. Alle geschundenen Seelen verhalten sich genau so! Sie schlafen mit offenen Augen und sehen Sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Ich hatte nur diese verfluchte Angst, MAL WIEDER etwas nicht richtig zu machen. Papi war in seinem Frust gut darin, mich als Taugenix zu erkennen… Ich war, obwohl ich immer schlaue intelligente Gedanken hatte, ohne jegliches Selbstvertrauen. Und habe schließlich wirklich geglaubt ich wäre doof. (Gaby das sind alles schon kleine Winks, die Dir den Ausgang meines Erwachens Erklären könnten). Ich war mittlerweile schon längst in der Schule, die man bei uns als Brettergymnasium oder Baumschule bezeichnete. Es war eine Schule für „Lernbehinderte“.

Jepp, ich sehe eure erstaunten Blicke grad‘, aber dass ist für mich immer das tolle an so manchen Geschichten aus meinem Leben. Sie sollen immer Zeigen, dass man erkennen muss, dass man wirklich sein eigener Herr ist und immer nach Möglichkeiten suchen sollte. Denn Möglichkeiten, wenn auch für manche Seele nicht einfach zu erkennen, gibt es immer… Tief verborgen in euch selbst, werdet ihr sie finden. Geht nicht, gibt es nicht. Hey, mal ehrlich… Wenn ich das kann, warum sollte es ein anderer nicht auch können.

Und ja liebe Gaby, ich habe meinen Weg gefunden. Ganz klar. Ich sage auch nur, dass es den Ausweg, oder sagen wir hier lieber AUSGANG, gibt. Und es SEHR individuell ist, ihn zu finden… Insofern, klau Dir hieraus einfach das was Du für Dich verwerten kannst. Denn auch wenn es augenscheinlich so aussieht, dass ich das hier für Dich schreibe, so lass Dir gesagt sein; NIX tut man ausschließlich NUR für ANDERE. Ich tue das hier auch für mich, und irgendwann wird vllt mal ein Buch draus. Welches zwar frischverletzten Querschnittsgelähmten helfen soll… Aber wer weiß. So als Vorwort könnte dieser Teil sehr gut herhalten… 😉

Zurück zum „Lernbehindert“. Diese war absolut berechtigt denn niemand konnte in mich rein schauen noch konnte ich herausschreien was ich denke. Also Schule für Lernbehinderte (Paul Dormann Schule in Elmshorn). Hier lernte ich lesen, schreiben und alle Lügen der Religion sowie der der Siegermächte. Also alles Dinge die, außer dem Lesen und Schreiben sowie Mathe und Sport, keiner wirklich braucht.

Auch hier kürze ich mal wieder ab… Nur eines noch; Außer Bettnässer und Daumennuckler war ich auch ’ne absolute Heulsuse, die zumindest in der Anfangsphase so schlimm für mich war, dass ich schon das heulen anfing wenn ich nur vor der Klasse vorlesen musste. Lies mal etwas wenn Du als zweiten Gedanken immer dieses „Hoffentlich geht nix schief“ im Kopf hast… Da heulste lieber, in der Hoffnung Du kommst noch einmal mit ’nem Blauen Auge davon.

Meine Gefühle der Umwelt gegenüber wurden erst besser als ich es IRGENDWIE schaffte zu, bis heute, 3 Lehrern privaten häuslichen Kontakt aufzubauen. Nein, nix sexuelles 😉 Obwohl ich die Frau mit Anfangsbuchstaben „H“ schon irgendwie Lecker fand. Sie kochte, wir hörten Elvis Presley, und redeten bis der Mund fusselig wurde. Ich habe es SEHR genossen und mich natürlich „heimlich“ in sie verliebt. Und ja, ich stehe auch heute noch mit Ihr in Kontakt und meine damalige Liebe zu Ihr hab ich Ihr sogar auch schon gebeichtet.. Zwar ist funkstille jedoch könnte ich jeden Tag mit Ihr in Kontakt treten. „H“ war mir immer eine große Hilfe. (Falls Du es lesen solltest; Wusstest Du das eigentlich?). Bei Dir fühlte ich mich absolut geborgen und auch ein wenig geliebt. Das, was mir ja so sehr fehlte, die Liebe, erfuhr ich in Deinem Umgang mit Deiner Tochter „S“. Was mir zeigte dass es auch anders geht. Egal, auf jedem Fall erinnere ich mich sehr gern an diese Zeiten zurück. DU zumindest hast nen ewigen Platz in meinem Herzen. Tja die anderen beiden, waren Frau Maas und Herr Nering. Letzterer Besuchte mich damals, mit einigen Mitschülern im KKH.

Nun ja, dann passierte der Unfall. Es war in einer Nacht ca. 2-3 Uhr am 04.03.1982. In dieser Nacht machte ich mit meiner Freundin Schluss weil ich eine verflossene in der Discothek wieder traf, die wohl rattig bzw. scharf auf mich war. Leute ich bin darauf nicht Stolz jedoch, möchte ich hier Wahrheiten aufzeigen, ohne die es wenig Hilfe geben kann. Nun ja, Sabrina hatte ziemlich Holz vor der Hütte, was mir ein wenig den Verstand raubte. Nicht dass ich auf dicke Hupen stehe… Nein, aber damals musste ich sie einfach haben… Dazu sollte es, trotz Schluss machen mit Sylvana, aber nicht mehr kommen. Ich durfte diese schönen Prachtexemplare von weiblichen Attributen also niemals „In Echt“ und in voller Pracht anfassen oder bewundern. Tja, dumm gelaufen Salmi… Dann fuhr ich los, bzw. fragte meinen Fahrer (er war schon 21), ob wir jetzt könnten wie abgemacht… Kurz vorher machte ich Schluss… Wir fuhren los, jedoch ankommen sollten wir nie…

Irgendwann wachte ich auf. Ich wusste nicht was passiert war. Ich merkte nur, dass ich in einem Hubschrauber lag und das wohl irgendwie aufregend fand. Zumindest höre ich heute noch meine Stimme, die immer wieder aus dem Fenster gucken wollte…

Ab hier [FILMRISS]

Ich wachte abermals auf und befand mich auf der Intensivstation im Unfallkrankenhaus Boberg in Hamburg… Herr Sahlmann, Herr Sahlmann… Können sie mich hören… Ähm, ja, hmm, ähmm… Wad ’n Los Junge… Das war Herr Dr. Meinecke. Chefarzt dieses hervorragend geführten Klinikum mit Hotelcharakter. Zumindest war es das für mich… Und zwar für ganze 9 Monate Aufenthalt… Wow… Hammer… (natürlich war mir das hier noch nicht bewusst)
Herr Sahlmann, sie hatten einen Verkehrsunfall der mit einer Querschnittslähmung in Höhe C5/C6 endete… (Ahh ja, toll krieg ich nun endlich meinen heiß ersehnen Gipsarm… Dachte ich nur, und schlief glaube ich, nachdem ich meine Mutter, die meine linke Hand hielt, wahr nahm und noch irgendetwas wie wirklich, echt, fragte… )
Sie werden nie wieder laufen können…fuhr er fort… Und verschwand… Dr. Meinecke war voll der Oberchecker. Genau wie Rektor Menzel aus der Schule… beide nannten mich immer Saaaaaaaaaahlmann… Is komisch, aber diese beiden hatte wenig gemeinsam. Trotzdem; DAS war deutlich… Dieses langgezogene „Aaaaaaa“

Tja, es folgte eine zweimonatige Bettruhe, mit durchbohrten Kopf an denen 2 Kilo-hanteln hingen, die dafür sorgten dass meine Halswirbel bzw. das Rückenmark nicht noch weiter gequetscht werden. Immer wieder fragte ich die Schwestern ob dass alles wahr ist, kann ich wirklich nie wieder laufen? Meine arme funktionierten zumindest schon mal nicht. Alles Mause Dod… nix ging mehr… Na das kann ja Eiter 😉 werden… Sie sagten immer, Jupp das stimmt… Und ich fing das plärren an… Immer wieder tat ich dass, denn schon hier entdeckte ich das wirkliche tiefe Trauer mit weinen soooo gut tut… Ja das nahm ich tatsächlich bewusst, genau so wahr…

Nach zwei Monaten kam ich in den Rolli… Und war voll froh, überhaupt mal alle in einer aufrechten Position zu sehen. Komischer Weise sehen die danach irgendwie anders aus…

Ich sach euch… Das war die reinste Schlittenfahrt einer rennenden Schnecke. Von Kreislauf mal ganz abgesehen, was mich dann schließlich auch schnell wieder ins Bett befördern sollte… OK, wenigstens war ich mal kurz draußen und konnte sehen, was da draußen immer so lustig abging… Von nun an war es Schluss mit dem ewigen Fragen wie „Schwester, kann ich…Heul“ Es ging von hier an mit mir stetig bergauf. Ich lachte und überhaupt fühlte ich mich richtig gut aufgehoben und auch geliebt. Ich kann über Boberg wirklich NUR gutes erzählen. Querschnittkliniken waren, zumindest damals, die bestgeführtesten Krankenhäuser die ich jemals kennenlernen durfte. Hier gab es noch nicht so was wie Personalmangel, der sich auf die Patienten auswirkte. Hier wurde jeder ernst genommen, und wenn nötig gab es auch mal Streicheleinheiten von Schwester Elke… Blonde Haare, wohl gerundete Beine und einfach voll süß. Leider schnappte sie sich der Ralf. Der Ralf war einer der eigentlich immer gut drauf war und auch das Laufen wieder erlernte. Mit anderen Worten, er verlies das KKH stehenden Fußes. Hihi, Elke aber blieb… 😉 OK, auch hier geh ich nicht auf Details ein, denn leider lief mit Elke nichts, was ich mir erhoffte… Aber das war irgendwie nicht wichtig, denn es war etwas ganz anderes was ich zum ersten mal, seit so langer Zeit des Vergessens wieder genossen konnte. Hier wurde ich als vollständiger Mensch behandelt. Und wenn ich eines wollte, dann war es genau das. Verstanden und akzeptiert zu werden, wie jeder andere auch… Die Zeiten mit Elke waren auf jeden Fall immer die lustigsten.

Ihr müsst es das so vorstellen, die Zimmer waren riesen groß in dem 4 Betten standen von denen eines mir gehörte. Gegenüber lag Mario, neben ihm Ralf und links neben mir der Heino. Ein völliger Bauerntrampel mit ostfriesischen Dialekt. Ralf und Heino verließen uns bald, sodass wir uns schon mal auf die Suche nach Nachfolgern machten. Links neben mir, da hatten wir leider keine Aktien drin, sodass wir und den Typen nicht aussuchen konnten. Ich weiß hier eigentlich nur noch, dass er „Pommerenke“ hies. (Komisch was grad alles hoch kommt…). Yeahhh aber das Bettchen neben Mario, konnten wir für uns verbuchen, Hier kam Volker. Volker war ein Pfundskerl. der irgendwie Ähnlichkeit mit dem damals noch jungen Schauspieler Thomas Fritsch hatte….
Am nexten morgen gleich der erste Brüller… Blasentraining.

Hierzu muss ich erwähnen, dass Querschnittslähmung auch bedeutet den Darm und auch die Blase nicht mehr so steuern zu können, wie es ein gesunder „Fußgänger“ kann. Wie auch, denn die Kontrolle hat hier leider das Hirn, welche ja durch den Querschnitt durchtrennt bzw. beeinträchtigt ist. Ich kann zwar sagen; „hey Blase mach uff oder Darm tu mal Kacken 😉 Jedoch nützt es nicht… Die hör’n einfach nicht mehr zu, weil sie nun einmal keine Reize von oben bekommen… Bei mir ist es so, das meine Wirbelverletzung motorisch komplett und sensibel inkomplett, beim Unfall in Mitleidenschaft gezogen wurde. C5/C6 bedeutet hier das ich gerade noch Glück im Unglück hatte, denn einen Wirbel höher und ich hätte Christopher Reese (Naja der Superman halt) Konkurrenz machen können und würde heute vermutlich mit ’ner Kinnsteuerung in einem E-Stuhl durch die Gegend heizen… OK auf jeden Fall haben es die Männlichen Rollis, Gott sei Dank, einfach… Wir kleben uns nen Kondom mit Ablauf drüber, schnall’n uns nen Beutel ums Bein und fertig… Lass laufen heißt das Motto bei uns… Bei den Frauen hilft da leider nur Dauerkatheter oder höchste Disziplin beim Leer machen der Blase und aufpassen wie viel man trinkt.
Zumindest war das damals noch so…. Das Blasentraining ist ne coole Sache denn die Blase braucht eigentlich nur ein paar bestimmte Reize und dann presst sie sich, wenn alles gut ist, von selbst leer. Einmal offen, kann selbst ein Fußgänger nur noch mit Mühe wieder zu machen. Zumindest konnte ich das Früher nie… OK, wie funktioniert es? Es ist ganz einfach… Leichtes Klopfen auf die Blase reicht da in der Regel aus. Haste ’n Infekt gehts nicht so leicht, aber auch hier gilt; einmal offen lüpts … Auch wenn sie sehr oft wieder zu macht… Naja dann eben nochmal… OK gecheckt??? 😉

Gut, dann mal zurück zum Brüller des ersten Morgens mit Volker als Bettgenossen. Wir hatten sie komische Glasflaschen die aussehen wie kleine Enten, mit langem Hals. Hier hielten wir unsere Exemplare rein und feuerten los. Hihi Pustekuchen Volker konnte nicht denn sein Ding war einfach ZU groß. Heidenei, was für ein Freudenspender dachten wir nur und fingen hammermässig an zu lachen… So war es immer. Ich hatte in dieser Zeit soviel Spaß wie nie zuvor… Ein anderes Fläschchen musste her und das gab es dann doch tatsächlich… Zwar aus Plastik, aber immerhin… Das ging noch einige Tage so, denn Mario war Schwul und konnte nichts anderes als dort immer wieder zu Volker rüber zu schauen. Mario hatte diesen typischen klischeehaften schwulen tatsch, der nochmal ne Portion lustiger machte…

OK, kurz noch:
Wir hatten alle Freiheiten in dem Krankenhaus die man sich nur vorstellen kann. Abends, Betten zusammen geschoben, ’n Joint geraucht und gefeiert. (Ich hatte da mit Drogen noch nichts am Hut, und beließ es dabei beim Bier… Außer vorm Unfall, da habe ich mir oftmals ’n paar Ephedrin rein geschmissen. Gab es legal inner Apotheke für 2,85DM das 10er Päckle. Unser Zimmer hatte ne riesen Balkontür, wo der Rauch und der Geruch sehr schnell abzog…

Ich könnte nun noch viele Anekdoten aus dieser wunderbaren Zeit liefern, aber das würde wirklich zu weit gehen ohne das es irgendeinen Nutzen oder Nährwert hätte.

Die neun Monate verliefen wie im Flug und da ich wusste was passiert wenn ich zu selbstständig werde, nämlich die leidvolle Entlassung in eine mir unbekannte Welt. Ich tat alles erdenkliche um dort drinnen bleiben zu können. Wer weiß was mich draußen erwartet. Muss ich vielleicht zu meinen Ellis zurück. Nein das durfte auf keinen Fall passieren, denn das wäre mein absoluter Abrutsch in Alk und Drogen geworden. Immerhin fing es mit den Ephedrin Tabletten damals ja schon an und Freunde von mir brachten auch schon immer wieder etwas Dope mit. Keine Ahnung was passiert wäre. Eines war mir auf jeden Fall von Anfang an klar. Wäre der Unfall nicht passiert. Wäre ich unweigerlich in Droge und Kriminalität abgerutscht und heute vielleicht dort wo man sich beim Duschen nicht bücken sollte. Autoeinbrüche, Lagerausräumung usw. All das nämlich hatte ich schon hinter mir, denn früher war ich ’n absoluter Mitläufer. Der alles dafür tat, dazu zu gehören.

Ob das allerdings wirklich soooo passiert wäre sind natürlich nur Vermutungen. Denn bei einem Hauseinbruch, wo ich nur schmiere stand (Mehr traute ich mir eh nie zu), passierte etwas worüber ich echt nicht stolz bin. Ein Spezi von mir, der der Halbbruder oder Stiefbruder meinen Fahrers, der mich damals kaputt gefahren hat, ist, stieg in dieses Haus ein, wovon er glaubte dass die Insassen im Urlaub waren. Plötzlich, ich sah es von draußen, ging dort drin das Licht an. Wenig später kam er heraus gerannt und rief nur lauf lauf was das Zeuch hält. Was ich auch tat. Wir liefen über Äcker die grad gepflügt wurden. Die Nacht war sehr nieselig sodass die Äcker voll nass und matschig waren. Dort zu laufen ging gar nicht. Wir schafften es zwar, aber einen Schuh von mir sah ich nie wieder… Er versang im Matsch. Tja, hier schon dachte ich mir, dass war das letzte meiner krummen Dinger… Was wirklich auch der Fall war. Ich hatte furchtbare Angst dass das alles irgendwann auffliegt. Heute nach über 30 Jahren ist das ganze eh verjährt. Warum ich das hier auch ruhig schreiben kann…
Ich schreibe das hier im Übrigen auch nur, damit Ihr das alles auch irgendwie versteht, dass mir so ein heftiger Unfall, BIS HEUTE, wie ein Seegen vor kommt.

Die Angst wieder nach Hause zu müssen, wo mein Vater schon nen Anbau für mich plante, machte mir zu schaffen und ich redete immer wieder darüber mit einigen Leuten. Dann kam die rettende Erleuchtung. Lernbehindert, Rolli…??? Upps, ne dat passt ja überhaupt nicht. Nicht mal Toilettentieftaucher würde ich werden können.

Also kam die rettende Idee meinen (wenigstens) Hauptschulabschluss nach zu machen. Ausgerechnet von einer evangelischen Seelsorgerin 😉 lol Na was das wohl bedeuten mag.

Der Tag der Entlassung, ging freudig von statten, denn meine einzige Sorge wieder nachhause zu müssen hat sich nun ja bereits in Luft aufgelöst. Diese Seelsorgerin war ne wirklich Nette Tante. Mehr kann ich über sie nicht sagen, nur dass sie mich abholte und mich ins Internat/Altenheim kutschierte. Ich kannte die Einrichtung schon durch eine einmalige Besichtigung, die ich ebenfalls mit dieser Seelsorgerin machte. UND durch frühere Besuche als ich noch gehen konnte. Wie es der Zufall so wollte, war es nämlich ein Heim wo 2 Tanten von mir, schon seit Jaaahren als Putzfrauen arbeiteten. Ich freute mich also sehr dort nicht irgendein Bewohner zu werden sondern eben auch der Neffe eben dieser beiden Tanten. Tante Annie und Tante Tine (R.I.P ihr beiden).

Die erste Begrüßung dort war ziemlich merkwürdig, denn es hies von der obersten Stationsschwester (Ihren Namen habe ich vergessen, jedoch nicht wie Sie aussieht. Das Beschreiben lass ich mal. Nur kurz: Sie war nicht schlank aber auch nicht dick mit nem hammer geilen lustigen Berliner Dialekt) nicht „Guten Tag, Herr Sahlmann“ sondern plump „Oh ein Guter“. Was von Ihr soviel bedeutete wie „Gott sei Dank nicht WIEDER so ein Kaputtski“ Nun ja, ich fand das damals irgendwie toll und es schmeichelte mir, weil ich nur über das „Oh ein Guter“ nachdachte… Von Tiefgründigkeit war damals bei mir nicht die Bohne zu bemerken… Heute würde ich sofort bemerken, dass sich so eine Aussage nur auf andere, nicht so Gute Menschen beziehen kann. Gegen solche beleidigenden Aussagen gehe voll auf Abwehr…Und mittlerweile ist mein Selbstbewusstsein so groß, dass mir diese Leute auch nicht einfach so ohne Aufklärung davon kommen… Früher aber gab es immer wieder noch Zeiten wo ich nicht mal Augenkontakt haben konnte ohne Rot wie ’n Feuerwehrauto zu werden. Eine harte Zeit für mich, denn dieses Gefühl rot zu werden veranlasste mich noch einige Jahre dazu, lieber den Mund zu halten. Dieses Gefühl war sehr stark in mir…Was mich von vielen Dingen fern hielt… Es gab aber auch zwischen drin, immer wieder Situationen wo mir das alles irgendwie egal war und ich völlig locker durch die Gegend rollerte. Diese Phasen waren aber immer eher kurz.

Gleich am nächsten Tag ging ich dann in die Cafeteria. Sofort viel mir dort Beate auf. Rechts war der Tresen. Geradeaus ein riesen großer langer Tisch und rechts davon, dann noch zwei weitere kleine runde Tische. Ganz links, wenn man herein kommt, stand ’ne kleine Couch mit ’nem Couch-Tisch sowie ein offener gemütlicher Kamin. Überall. drum herum Hydrokultur Pflanzen und eine Tür zur Terrasse. Diese stand im Sommer immer auf, sodass man seinen Kaffee im schönen Innenhof bzw. Garten trinken konnte. Die Cafeteria war eigentlich dann auch unserer Treffpunkt wo wir und alle immer trafen. Überhaupt empfand ich diese Cafeteria als sehr gemütlich. Hier feierte ich damals auch meinen 18. Geburtstag bei dem sogar meine alte ehemalige Lehrerin „H“ mit Ihrem Freund anwesend war. Es war eine hammermässig geile Party wie ich sie erst wieder zu meinem 40igsten erleben durfte.
Zurück zu Beate. Da saß sie also, mit runden Kopf, Brille und lockigem schulterlangem Haar, vertieft in Ihre Übersetzungen. Wenn ich mich recht entsinne dann waren es Übersetzungen für eine alte Frau, die von altdeutscher Schrift ins lesbare neudeutsche übersetzt wurde. Ich sehe sie heute immer noch an diesem Tisch, als wäre es erst gestern gewesen. Tja, dachte ich mir; Wie soll ich sie ansprechen? Denn diese heiße Schnecke im roten Rollstuhl sah schon echt lecker aus (lach). Es dauerte nicht lang, da kam dann auch schon Peter (einer meiner Zimmergenossen) mit seinem Elektroflitzer rein gedüsst und fuhr direkt an Beates Tisch. Jo, meine Chance dachte ich nur, fackelte nicht lang und fuhr nun ebenfalls zu den beiden an den Tisch. Hallo, ich bin neu hier und heiße Thomas. Sie lächelte mich an uns sagte mit dunkler Stimme; schön, ich bin Beate und mache hier meinen Handessschulabschluss. Und Du? Ja, ich weiß noch nicht. Ich glaub ich soll hier den Hauptschulabschluss nachmachen… Tja und so war das Eis dann auch sofort gebrochen und wir freundeten uns an.

Es dauerte überhaupt nicht lang und wir wurden ein Paar. Immerhin war Beate meine erste Frau mit der ich seit meinem Unfall wieder so etwas wie Zärtlichkeiten austauschen konnte. Dann kam der erste Kuss, ich weiß noch dass mittlerweile alle weg waren und es draußen auch schon dunkel war. Es war sehr ungewohnt für mich, zum ersten mal eine Frau im Rolli zu küssen. Sie im Rolli, ich im Rolli… Geht das überhaupt? Nun ja, ich war sehr sehr verwirrt und beendete das ganze, bevor es überhaupt richtig anfing. (Sorry Beate, es lag nicht an Dir, denn Du bist einfach eine Seele von Mensch, die mir immerhin sogar heute noch sehr viel bedeutet.). OK, da ich nur total verwirrt war und da erst einmal drüber schlafen musste, ging ich noch einmal auf sie zu und wir blieben, bis zu Ihrem Schulabschluss ein untrennbares und wirklich über beide Ohren verliebtes Paar. Gell Bea, es war doch eine völlig hammer geile Zeit…??? (lach). Oha, ich weiß ja sogar noch, was zu dieser Verwirrtheit beigetragen hat… Soll ich es echt sagen? Beate ich weiß dass Du gleich tierisch, mit deiner Absolut genialen, aber auch einzigartigen, Lache loslegen wirst. Und darum Schreibe ich es jetzt auch hier her. Es war die Art des Zungenkusses. Das nämlich war auch voll neu für mich. Du kreistest nämlich mit Deiner Zunge über meine Lippen. So als würdest Du damit Kreise malen wollen… Nicht dass es unangenehm war… Nö, das war es in der Tat nicht, denn sie küsste wie ’n Profi (lach), aber es war einfach ungewohnt für mich und ich verstand nicht wozu das Gut war. Für klein Tommy war es immer wichtig alles zu verstehen und somit auch das. Tja, dass es auch Dinge gibt, die einfach nur sind wie sie sind, weil sie einfach nur genossen werden wollen im JETZT, war mir als 17 jähriger Teenager noch nicht bewusst.

Mit Beate hatte ich wirklich eine tolle Zeit. Wir, d.h. Büddel (J. Debüttel), Peter, Olli, Jan, Beate und ich ham wirklich viel unternommen. Damals fing auch meine Konzertleidenschaft an. Ich geh unwahrscheinlich gern auf Konzerte wobei mir die Gruppe oder der/die Sänger/Sängerin eher nebensächlich sind. Mein erstes Konzert (eigentlich war es vor meinem Unfall ein Konzert von Fee (NDW) und kurz nach meinem Unfall Marius Müller Westernhagen (mit meiner Schwester Gaby)) war im Hamburger Kongress Zentrum (CCH). Dort gab „Jango Edwards“ ein Konzert. Ich kannte ihn damals noch nicht, was auch so bleiben sollte, denn mehr wusste ich weder vor noch nach diesem Konzert von ihm. Trotzdem kann ich nur sagen, dass ich es toll fand und ich mich bis heute noch sehr lebhaft an diese 2-3 Std. zurück erinnern kann. Komischer Weise, spüre ich auch Beates Arm immer noch sehr deutlich an meinen. Sie hatte nämlich so eine tolle gemütliche Armlehne auf die unsere Ellenbogen gut zusammen Platz hatten. Dieses Gefühl, ging mir damals durch und durch und ich muss sagen; auch wenn es für den einen nichts bedeuten mag… Für mich war es ein Engel, der mich da, in diesem Moment, berührte. Eigentlich saßen wir, wenn wie uns irgendetwas anschauten, immer, genau SO da… Jepp, wie die Hühner auf der Stange. Genau so (lach) !!!

Beate hat übrigens Muskelschwund (Nein, Muskelschwund ist KEIN MS). Auch Olli hatte Muskelschwund und verstarb noch im nächsten Monat an dieser schrecklichen Krankheit am 24.12.1982. Ich weiß das aus dem Grund noch so genau, weil es ihm immer dreckiger ging und er immer schwächer wurde.
Er wartete allerdings darauf, bis wir alle per Heimreise über Weihnachten zu Hause waren. Olli verstarb also absolut allein, während wir mit unseren Familien daheim, das Weihnachtsfest feierten. Soviel ich weiß hatte Olli keine Verwanden mehr. Auf der Beerdigung waren auch nur wir bzw. ganz wenige anwesend. R.I.P Olli.

Muskelschwund bedeutet, dass die Muskeln immer schwächer werden, bis schließlich irgendwann das Herz aufhört zu schlagen. Allerdings gibt es auch Arten in dem sich die Muskeln in Fettgewebe umwandeln. Beate hat die letztere Art. Das ist aber nicht so zu verstehen, dass diese Person immer dicker wird, sondern einfach nur, dass anstatt Muskeln, Fettgewebe den Platz eingenommen haben.

Ganz schlimm ist die Art die Olli hatte, denn diese nennt sich, so sagte mir die DOC mal, Duchenne. Sie beginnt schon im Kindesalter und endete, zumindest damals, immer tödlich im jungen erwachsenen Alter. Beate hat das „Kugelberg Welnder Syndrom“ welches je nach Art sogar eine ganz normale Lebenserwartung hat. Mit anderen Worten: Man kann damit sehr Alt werden. Beate lebt heute noch und ist eine sehr Lebensbejahende tolle und Hübsche Frau.

Unter anderen züchtete sie viele Jahre Braunkopfsittiche (zumindest was ich von Bildern her gerade herausgefunden habe, es kann aber auch eine andere Art gewesen sein). Ob Beate nun alle per Hand aufgezogen und gefüttert hat, oder ob es nur die schwachen waren, weiß ich leider nicht so genau, aber ich kann nur sagen, dass sie es mit Herz und sehr viel Liebe tat. Für die Vögel, opferte sie sogar Ihr komplettes Schlafzimmer sodass daraus eine wirklich „Artgerechte“ Voliere wurde mit Zugang zum Balkon nach draußen. Warum sie dieses Hobby aufgegeben hatte, weiß ich eigentlich auch nicht mehr so genau. Ich vermute dass es Ihr einfach zu viel wurde.

Aber sie konnte die Finger einfach nicht von dem Hobby des Züchters lassen. Und so kam es, dass sie wenig später, kleine süße Ragdoll Katzen mit wunderhübschen blauen Augen züchtete. Wer diese mal gesehen hat, will sofort auch gern eine… Wollen wir Wetten? Soviel ich weiß, musste sie dieses Hobby leider aufgeben. Die Gründe sind hier nicht so wichtig…

Durch Beate, die selbst nicht der große Kiffer ist, kam ich auf jeden Fall zum ersten mal aktiv mit dieser Substanz in Berührung. Ich wollte unbedingt mal wissen, wie dass den ist. Also besorgte sie etwas und wir gingen oben in den ersten Stock wo eine komplette Musikanlage stand. Wir machten leise Musik, bröselten etwas Haschisch auf einen Haufen den wir bzw. sie dann mit etwas Tabak vermischte. Diese „Mische“ taten wir in eine Pfeife und rauchen sie genüsslich auf. Der Rauch schmeckte zwar irgendwie komisch süßlich, jedoch mochte ich den Geschmack sehr gern. Wir warteten auf die Wirkung jedoch passierte bei mir nichts und ich frage sie, ob wir den Rest auch noch verdampfen wollten, was sie zähneknirschend bejahte. Jo, das pafften wir dann auch noch weg und dann passierte das, wovon ich ne absolut andere Vorstellung hatte, denn das war ja mal ganz was anderes als diese blöden Chemischen Ephedrin Pillen. Klein Tommy hatte also seinen ersten Cannabis Rausch, der leider alles andere als angenehm war. Bei mir fing es mit einen kleinen Zucken meiner Beine an. Nur ganz kurz, wie ein kleiner leichter Stromschlag. Und dann war’s da. Dieses Gefühl werde ich im Leben nicht vergessen. Ich wills gar nicht beschreiben, aber ich musste weg von dort. Ich bekam voll die Panik… Was passiert, wenn das heraus kommt, was wir dort oben taten und all so blöder Kram ging mir durch den Kopp… Nun schuppste mich Bea ein wenig an, indem sie mich mit Ihrem „Chopper“ ein wenig an tickte… Ganz leicht wie sie meint, jedoch war es für mich so, als würde ich aus dem Stuhl fallen. Ich musste da Weg und wir überlegten uns eine Strategie, was wir den Pflegern sagen würden… Auf dem Weg zur Station wurde mir immer schlechter, jedoch konnte ich mich beherrschen, mich nicht zu übergeben… Dann stand Helmut auch schon im Zimmer (ein netter Pfleger, der immer freundlich war). Ich sagte nur; Hab zu viel getrunken, mir wäre schlecht und ich muss mich unbedingt sofort hinlegen. Helmut packte mich und schmiss mich aufs Bett. Jo, und da kam es dann auch schon wieder… Dieses Gefühl, mich zu übergeben…
Ich brauchte gar nichts sagen, denn man sah es wohl schon an meiner Hautfarbe, dass da wohl gleich mein Abendbrot wieder zu Vorschein kommt. Jo, kaum zu Ende gedacht hing mein Kopf auch schon über dem Eimer der sich prompt fühlte. OK, ich werde hier mal besser nicht näher auf die Details eingehen. Auf jeden Fall war danach gut und ich konnte das Gefühl des Cannabis-Rausches noch ein wenig genießen. Aha, so ist das also. Na ja, so besonders ist das also gar nicht, dachte ich. Tja damals wusste ich halt noch nicht wie man damit umgeht… Und überhaupt; Es wirkt sowieso bei jeden Menschen anders. Beim einen macht es träge, beim anderen euphorisch, beim… usw. Es muss jeder selber herausfinden. Das war es auch, was ich dazu hier zu sagen habe. Jeder kennt ja das Potential, dieser von Gott gegebenen Pflanze. Medizin, Öl, Fasern für Papier oder Stoffe sowie Seile oder Milch usw. Eine Pflanze die unsere Erde retten könnte. Das nur mal kurz so nebenbei…

Wir haben wirklich viel zusammen gemacht. Nein, eigentlich machten wir so gut wie alles zusammen.

Dann aber kam schließlich die Zeit des Abschied nehmen’s, denn Beate hatte hier erfolgreich Ihren Abschluss gemacht, und einen Platz im Bremer Berufsbildungswerk bekommen. Wir hatten aber noch ein paar Tage oder Wochen bis sie dann letztendlich auszog.

Wir waren mal wieder in Party-Laune und holten uns, bei Bodo (das war der hinter der Theke in der Cafeteria) noch ein paar Bierchen. Um sie dann Abends gemütlich in der Cafeteria leer zu süffeln. Wie so oft hatte Beate ziemlich schnell einen sitzen, und der typisch rote Kopf (nach ein zwei Bierchen) machte sich schnell bemerkbar. (lach) Beate konnte es nie verheimlichen wenn genug intus war. Ihr roter Kopf verriet es immer, ob man noch eine Flasche aufmachen sollte oder nicht.an diesem Tag, so kurz vor Schluss, sagte sie mir ob es nicht besser wäre wenn wir Schluss machen mit unserer Beziehung Das war keine Frage sondern wirklich ein cut. Mir persönlich tat diese Aussage, schon allein, dass sie es überhaupt in Erwägung zog, sehr sehr weh und ich weinte vor Ihr wie ’n kleines Mädchen (früher war das Weinen mir noch sehr unangenehm). Irgendwie überlegte sie es sich uns sagte mir; OK, wir probieren es ob es klappt über diese Entfernung Hamburg-Bremen, die Beziehung aufrecht zu erhalten… Puhh, mir viel soooo ein Stein vom Herzen. Welcher Stein, oder was es genau war, was da von mir viel kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Noch war es ja einfach nur ein „Nicht-Schluss-machen“. Trotzdem fühlte ich mich sehr gut aufgehoben, verstanden aber eben auch Nicht-Verlassen. Was aber darauf folgte, nämlich am nächsten Tag war der Hammer schlechthin und kann kaum mit Worten beschrieben werden.

Ich möchte es versuchen und ich weiß auch, dass das kein Problem für mich werden wird, jedoch werde ich nie gänzlich die Gefühle mit rüber bringen können, die ich in den darauf folgenden „sieben“ Tagen hatte.

Irgendetwas war an diesem Morgen komplett anders. Ich fühlte mich nicht mehr wie ich selbst, sondern irgendwie erleuchtet. Ich konnte reden wie ’n Wasserfall über Dinge die ich eigentlich nicht wussten konnte. Trotzdem gehörte dieses Wissen mir und natürlich kam es auch aus mir. Es war wie; Als wenn alles was ich jemals gelernt habe plötzlich komplett zur Verfügung stand. Heute würde ich sagen, dass ich in diesen sieben Tagen kompletten Zugriff auf die Akasha-Chronik oder dem Morphogenetischen Feld gehabt haben muss, denn es gab nichts was ich nicht wusste und auch jede Frage konnte ich richtig beantworten. Das merkte ich dann auch gleich im Unterricht. Ich hatte ne Klassenarbeit vor mir, die ich erstens ratzefatze schnell zu Ende brachte und zu meinem Erstaunen null Fehler beinhaltete… Alter, was war hier geschehen? Wo kam der heilige Geist auf einmal her? Woher das Wissen. Nicht nur das Wissen war enorm, sondern auch meine Merkfähigkeit. Ich musste das alles wirklich testen, und nahm mir das erst Beste was irgendwie Griffbereit war und las mir die Zusammensetzung durch. Es handelte sich um ein Gurgelwasser namens Hexoral.
Es waren also alles Wörter die ich mir niemals merken hätte können, wenn ich nicht diesen „göttlichen Funken“ (ich nenne das nun mal einfach so) erhalten hätte. Trotzdem war es in der Tat so, dass ich mir das ein EINZIGES mal durchlas und es mir noch Jahre danach immer wieder aus dem Gedächnis herholen konnte. Leute; Genauso IST es gewesen. Und ich kann es nicht anders sagen. Es war irgendwie nicht von dieser Welt.

Natürlich fragte ich auch im Außen, ob es jemanden auffällt. Doch leider viel den Leuten (ich kam mir auch irgendwie blöd vor das zu fragen) nichts gravierendes auf, außer das ich ziemlich aufgeweckt und locker redete wie noch nie zuvor.

Das ganze ging, wie gesagt, ganze sieben Tage lang so weiter. Leider aber erschöpfte mich das auch ziemlich, sodass ich auch mehr und mehr in die Angst kam. Ich redete mir ein, entweder von Jesus, dem Teufel oder irgend so’n miesen Dämon besessen zu sein. Mir blieb nichts anderes, als das ganze zu beenden. Ich hatte von Bibel, Gott, oder von Spiritualität doch absolut keine Ahnung… Mir fiel also nichts besseres ein, laut zu schreien; „Geh raus aus mir“ Was ich dann auch mehrmals getan habe.

Es half! Am nächsten Morgen war alles vorbei. Und ich fühle mich wieder ganz normal. Ich kann nicht sagen dass ich mich gut fühlte. Jedoch war dieses Ding oder dieses Etwas nicht mehr da. Und allmählich vermisste ich es. Was ich auf keinen Fall aber wollte, und zwar um keinen Preis der Welt, von irgendeinem Bösen Wesen eine Art „Geschenkt“ zu erhalten. Eher bleibe ich dumm und normal wie jeder andere. So’n „Im Mittelpunkt stehen“ ist überhaupt gar nicht mein Ding. Das jedoch wäre ich, wenn ich das nicht beendet hätte, mit 100%er Sicherheit gewesen. Denn ich hätte in diesen sieben Tagen alles werden und sein können. Nur aus dem Rolli, obwohl ich das mehrmals versuchte, kam ich nicht raus und das Fliegen wollte auch nicht so recht klappen… (lach) Ja sieben Tage sind eine lange Zeit und da versucht man, experimentierfreudig wie ich schon immer war, einiges.

Nun ja, aber dabei sollte es nicht bleiben. [Fortsetzung folgt IRGENDWANN]

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