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Meine neue Pflegesituation oder Der TOD der Pflegeberufe

Posted by on 21. September 2019

Vorwort:
Zu allererst sollt Ihr mich erst einmal kennen lernen, damit Ihr versteht, was mich derzeit bewegt. Ihr sollt den Menschen hinter der Tastatur erkennen damit Ihr wirklich in Gänze versteht, dass WIR „Behindis“ für Inklusion usw. „benutzt“ werden, jedoch diese sogenannte Inklusion nicht wirklich Betroffenen zugute kommt. Bestes Beispiel sind zB. der Wegfall von Förderschulen und die Integration, dieser Menschen in Gesamtschulen bzw. Schulen, die auf spezielle pädagogische Förderungen nicht geschult sind, verteilt werden. Ganz klar ist für mich, dass hier in erster Linie gespart werden soll.. Das Zauberwort und Framing „Inklusion“ hört sich schick an, jedoch glaube ich nicht dran, dass es diesen Menschen in einer Gesamtschule besser geht. Nicht in einer Zeit, wo Mobbing etc. in Schulen usw. Hochkonjunktur haben. Man stelle sich hier Kinder vor, mit einer Lernbehinderung. Diese „doofen“ Menschen sind doch ein mega geiles Opfer für Menschen die sich Ihr Selbstvertrauen dadurch erschleichen, indem sie sich über diese armen Menschen erheben und sie kleinmachen. Kennt Du nicht? OK, ich habe genau das in meiner Kindheit erlebt. Und das sogar innerhalb einer Förderschule. Lies also bitte erstmal und tauche ein in Tommys Geschichte, damit Du nicht nur verstehst, sondern auch fühlst, was hier grad abgeht… Denkt nicht die ganze Zeit daran „Dass ich endlich zum Punkt kommen soll“. Das ist nicht meine Intension. Meine Intension ist es, Dinge fühl- und greifbar zu machen. Das allerdings geht nur, wenn Du bildlich eintauchst in eine Welt eines anderen. Würde ich gleich zum Punkt kommen, bist Du immer noch mit Dir selbst verknüpft und würdest mein Geschreibsel mir Dir verbinden. Sorry, aber es würde niemanden helfen denn für mein Thema ist Herz, Emphatie und Selbstvertrauen von nöten, damit DU endlich aus ‚m Quark kommst, Zivilcourage zeigst und Dich für uns bzw. andere einsetzt.

Die Welt braucht nämlich genau DICH. Einen MUTmacher, der die Stimme für andere sein kann. Jemanden, der zu schwach ist oder vllt sogar gar nicht reden kann. Wer weiss? Fakt ist: Es giebt uns. Auch wenn wir weitestgehend versteckt sind… Wir sind hier. Glaube mir…

So und nun erst einmal Viel Spass eim Lesen. Wann ich zum Punkt komme, auf den ich hinaus möchte, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Lass Dich also erst einmal berieseln <3

Ende 2015 bin ich vom wunderschönem Allgäu zurück in meine alte Heimat nach Elmshorn gezogen. Eigentlich ist ja Heimat dort, wo man sich DAHEIM bzw. ZUHAUSE fühlt. Das war für mich seit 2003 immer das Allgäu. Fühlen kann das nur der, der es am eigenem Leib erfahren durfte. Nun mag vllt. jeder denken „Ja Tommy, warum hast Du es denn dann überhaupt getan?“. Dazu muss ich sagen, dass es von mir niemals ein Wunsch gewesen ist. Es waren übermächtige Umstände, die mich dazu gezwungen haben. Der Auslöser aber war, die Trennung von meiner geliebten Freundin und Lebenspartnerin, Angelika. Zusammen waren wir immer ein Dreamteam, die sich gegenseitig unterstützten, und füreinander da waren, wenns einen zB. mal nicht gut ging. Das wichtigste aber, was unsere Verbundenheit immer wieder stärkte war die Ehrlichkeit, die wir zu 100% auch lebten. Es gab zB. (wie es in jeder Partnerschaft vorkommt) Zeiten wo man sich nicht so lieb hatte. Diese Dinge zB. konnte ich, ohne Angst haben zu müssen, verlassen zu werden, aussprechen. Es war so schön für mich, endlich eine Partnerin zu haben, bei der ich nicht auf blumige und unehrliche Worte zurückgreifen musste, nur damit es nicht zu einem Streit kommt. Es war Liebe pur. Bedingungslos? Nein, soweit würde ich es niemals beschreiben, denn soetwas wie eine „Bedingungslose Liebe“ kann und darf es nicht geben. Diese würde ich als Gott-Gleich beschreiben. Und nöö, WIR Menschen mögen zwar jeder Gott in uns tragen, doch von Gott-Gleich sind wir Menschen noch sehr sehr weit entfernt. Das ist aber ein Thema für sich und müsste detailiert erklärt werden, was jetzt auch den Rahmen sprengen würde…

Nach unserer Trennung blieb Angelika noch EIN GANZES JAHR bei mir. Ihr war es sehr wichtig, dass ich wieder ganz allein zurecht kam, was Ihr auch gelungen war. Immerhin teilten wir alles. Das heisst Miete, Strom, Internet, Nahrung, gesellschaftliche Teilhabe usw. Und natürlich war es auch ein Leben, welches man nur zusammen leben konnte, wenn man nicht das Glück hatte in einem goldenen Käfig aufgewachsen zu sein… Sprich; Geld im Überfluss zu haben. Geld war zwar nie für mich wichtig, doch es zu haben erleichtert einem das Leben schon ein wenig. Dennoch werden wir zu diesem Leben gezwungen, weil man weder Nahrung anbauen kann noch sich sonst irgendwie niederlassen kann, ohne dafür zu bezahlen. Leider ist unsere Gesellschaft so aufgebaut, dass sich niemand mehr vorstellen kann was Gott in der Bibel gemeint hat, als er sagte „Macht EUCH die Welt untertan“. Er sagte nämlich das WIR sie uns untertan machen sollen… Kein Wort sagte er davon, dass dieses nur ein paar priviligierte (Vermögende) Menschen tun dürfen. Letztees aber ist geschehen und verursachte eine ungerechte Welt und Gesellschaft, wie wir sie vor uns haben und in der wir leben müssen… Ja müssen, denn von wollen kann heute ganz und gar nicht mehr die Rede sein.

Im November 2014 war es dann soweit. Angelika zog aus. Und ich war ab diesem Zeitpunkt allein. Die erste Zeit war für mich die Hölle. So sehr schmerzte mich der Verlust, diesen, von Gott gesandten Engel, nicht mehr in meiner Nähe haben zu können. Ich fühlte mich mit Ihr unbesiegbar, stark und vor allem ganz. Ich muss dazu sagen, dass wir auch heute noch immer ein Herz und eine Seele sind. Und das seit nunmehr schon ganze 13 Jahre. (Interessant hierbei ist grad die Zahl 13. Ich bin geboren an einem 13. meine Mutter sowie einer meiner Brüder ebenfalls. Dann wohnte ich 13 Jahre lang am Hamburger Hafen sowie ebenfalls 13 Jahre lang, im Allgäu. Ach ja genau; 2006 lkernte ich Angelika kennen, was heute im Jahr 2019 ja auch 13 Jahre her ist. Was passiert wohl im Jahr 2028, wenn auch Elmshorn für mich die Zahl 13 erreicht? Uiuiui, Unheimlich interessnt). Aus einer Partnerschaft (weischt scho. Mit Knutschn usw) wurde eine tiefe Freundschaft. Noch immer können wir uns alles sagen und sind für einander da… Wie sich das für einen Aussenstehenden vllt. anhört, weiß ich… Der Tommy kann nicht loslassen, hat Liebeskummer usw. Nur wenige physische Freunde wissen aber was es wirklich bedeutet, einmal wirklich geliebt zu haben. Niemand versteht wirklich in Gänze, wie glücklich ich bin soeine tolle Freundin zu haben. Auch bin ich bereit für ein neues Abenteuer mit einem von Gott gesandten Engel. Dieser muss einfach nur bereit sein, mich so zu akzeptieren wie ich bin. Mehr nicht. Letzteres ist das einfachste was es gibt, jedoch baut sich der Mensch soviele Mauern um sich herum, dass der Übeltäter bei einem Streit fast immer der Andere ist.. Niemals sucht der Mensch bei sich selbst bzw. in sich nach Lösungen aus dieser Zwickmühle zu entkommen. Für mich, das weiß ich heute, beruhen Streits in der Regel auf „Unehrlicheit“, „Dem Weglassen von Wahrheiten“ und auf falsche „Rücksichtname“ (also zB. Rücksicht nehmen, um den Gegenüber nicht zu verletzen. Das ist zwar ehrenhaft doch leider fast nie ehrlich).

Etwa ein Jahr dauerte es, mit allem drum und dran, zurück in meine Geburtsstadt (Elmshorn) zu ziehen.. Ja, auch wenn es sich sehr kurz anhört.. Gefühlt waren es für mich Ewigkeiten. Ewigkeiten, die ich mit Single-Börsen verbrachte oder mit der Suche nach einen geeigneten WG-Partner. Denn wenn ich eines mehr als alles andere wollte, dann war es dort in den Bergen zu bleiben. Doch allein ist jede einsame Insel, jede idylische Gegend usw. nichts. Zumindest nichts für einen Menschen wie mich, der die Kommunikation und den Austausch mit lieben Menschen so sehr liebt und braucht, wie ich…

Leider fand ich die geeignete Partnerin oder den WG-Teil, der/die mit mir diese hohe Miete wuchtet, nicht. Auch die Behörde, die mich in dieser Zeit mit dem weggefallenen Miet-Anteil unterstützte, machte mir mehr und mehr Druck, entweder in eine billigere Wohnung zu ziehen oder aber für die ca. 400 Euro mtl. (die mir das Grundsicherungsamt zahlte) selbst aufzukommen. Jo, klappte irgendwie nicht so…

Immer grösser wurde auf einmal der Wunsch, aus all diesen Scheiss, auszubrechen oder gar aufzugeben. Wie aus einer unsichbaren Kraft, zog und zerrte nämlich irgendetwas an mir. Komm nach Hause sagte eine Stimme. Komm zurück in den Norden und versuche Dein Glück hier. Es war wirklich wie verhext, wie sehr ich plötzlich mit allem abgeschlossen- und los lassen konnte. Ich war plötzlich voller Tatendrang. Jede Tür schien sich plötzlich zu öffnen. Und das tolle war, dass ich es mega genoss, so völlig allein und fast ohne Hilfe, meinen Umzug organisierte. Was fehlte war nur eine rolligerechte Wohnung. Der Witz daran ist, dass ich überall hin wollte um Elmshorn herum, jedoch direkt nach Elmshorn zurück… Never Ever…

Tja, das war dann wohl nichts. Es ist, wie es ist und wenn man all seine Gedanken auf das lenkt, was man nicht will, kommt genau das zu einem – na? – Genau, was man nicht will. Heute wohn ich also dort, wo ich nie mehr hin wollte. Aber immer der Reihe nach. Es hatte ja auch seinen guten bzw. schlechten Grund, hier nicht wieder her zu kommen. Der Grund ist der, dass ich nach meinen Unfall hier permanent das Gefühl hatte, beobachtet und bemitleidet zu werden. Ich denke das dafür allerdings nicht Elmshorn bzw. seine Eingeborenen schuld waren, sondern eher mein Kopf der ständig hörte „Ah, wird schon wieder“… Naja, was meine darmalige Clique angeht, war es oft schon irgendwie nervig die klugscheisserischen Sprüche zu hören, die man ja nun einmal sagt, wenn man jemanden aufbauen möchte. Ich weiß also heute sehr gut, dass es aus der Unsicherheit und dem „ja nicht verletzen“ herrührte… Im Prinzip also liebe Dinge. Darmals jedoch, ertrug ich es nicht und mir war klar, dass ich nie wieder zurück nach Elmshorn ziehen werde. Auch Papas versprechen, mir hinten auf den Hof in Klein Nordende nen Anbau hinzubauen, konnten daran nichts ändern. Mein Entschluss stand schnell fest. Tommy mach den Schulabschluss fertig, sagte ich mir und nachdem die Erstreha in Hamburg-Boberg fertig war, hatte ich auch bereits ein Platz in einem Internat mit Heimunterbringung. Lüppt 😛

Es war genau richtig, dass ich schon darmals auf meinen Bauch hörte, denn dort waren ebenfalls so Hindis (Behinderte), wie ich einer war und jeder dort machte irgendeinen Schulabschluss. Mag sein, dass es andere vielleicht anders sehen, doch mir war zu diesem Zeitpunkt der Umgang mit meinesgleichen wichtiger, als mit irgendeinem Klugscheisserchen abzuhängen, Bier zu süffeln oder an Joints herumzunuckeln. Das nämlich war die Essenz meiner darmaligen Clique. Saufen, Diskos, Autos aufbrechen etc. Ja, ich wäre unweigerlich im Drogensumpf versunken… Ich weiss noch das Gefühl, welches ich hatte, als ich mir im Kino (allein) „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ anschaute. Normal sollte der Film ja als abschreckendes Beispiel dienen. Bei mir jedoch löste der Film das absolute Gegenteil aus. Ich empfand die Kinder bzw. Jugendlichen in dem Film sehr klasse, denn sie hielten zusammen und waren (anfangs zumindest) immer füreinander da. Das imponierte mir und dieser Drang auch mal von diesem Heroin zu kosten, war riesen gross. Aus Erzählungen meiner Family weiss ich zB. das einige meiner ehemaligen „Freunde“ in genau diese Falle tappten und heute tod bzw. im Methadon-Programm stecken… Es wäre also nur eine Frage der Zeit gewesen, dass ich ebenfalls als Junkie geendet hätte. Davon bin ich heute absolut überzeugt. Stattdessen aber schlug ich den richtigen Weg ein… Schule, Beruf usw.

Von Nov82-Nov86 also, drückte ich nochmal die Schulbank und schrieb im Gegensatz zu früher überwiegend einser (für die Schweizer: Einser sind, was bei euch der Secher ist. Also genau anders herum). Erklären kann ich mir diese Noten heute nur damit, dass ich ab jetzt genau wusste, für wen ich diese Noten schrieb. Nämlich für niemanden geringeren als für mich selbst. Ihr kennt es sicherlich, dass wenn Ihr kein bock habt oder nicht versteht, wofür ihr etwas lernt, Ihr auch absolute Schwierigkeiten habt, das Zeuch irgendwie in die Birne zu kriegen. Richtig? OK, dieser Junge war ich vorm Unfall und ging daher auch auf eine Schule für Lernbehinderung (Die Paul-Dormann-Schule). Darmals jedoch war ich blöd wie Toast, zumindest was das lernen angeht. Nichts ging rein. Wofür sollte ich auch all diesen Quatsch mit Zwang lernen? Und ja, hab mich bis zu letzt immer sehr geschämt darüber, so „dumm“ zu sein. Ernsthaft. Das war auch mit einer der Gründe, warum ich früher sehr schüchtern gewesen bin. Jemanden beim Reden in die Augen gucken, ging ja mal gar nicht. Ich lief sofort, vor Schamm, rot an… Ich hab das darmals im Übrigen schon gecheckt. Durch mein Elternhaus hatte ich wenig selbstvertrauen (die Gründe dafür mag ich grad nicht erzählen, weil Papi Tod ist und sich dazu nicht mehr äussern kann. Nur so viel: Seine Hand saß sehr oft sehr locker. Er hat sich allerdings nach meinen Unfall zu 100% zum Guten gedreht. Mein jüngerer Bruder sagte immer, dass er sich keinen besseren Papi vorstellen kann. Auch ich habe ihn nur noch so als Guten Papi in Erinnerung. Vergessen kann ich das andere jedoch nicht).

All diese Dinge wie Schüchternheit, Lernbehinderng und was ich sonst noch so für Leiden hatte, verschwanden in den vier Jahren Internat komplett. Auch hierfür kenne ich zu 100% den Grund. Nirgens in meinem früheren Leben habe ich soviel Anerkennung und Liebe erfahren wie in den ersten neun Monaten nach meinem Unfall, im Querschnittszentrum Boberg sowie in dem Internat. Ich will es mal so sagen: Früher warens irgendwie Asi-Verhältnisse wo es nur ums saufen, klauen und spass ging. Nach meinem Unfall aber, exakt das Gegenteil. Liebe, nette Gespräche, Philosophieren usw. Ich bin daher zu 100% sicher, dass das Umfeld den Menschen und Charakter formt und dass niemand dumm auf die Welt kommt…

Nov86 gabs dann für mich einen erneuten Schub nach vorn. Denn die Schule war fertig und ich wollte ne Ausbildung machen. Doch was kann ich überhaupt im Rolli arbeiten? Also ging ich nach Isny ins Allgäu. Ich wusste nichts über Isny. Und Allgäu war für mich Bayern, Lerderhosn, Dirndl und Gamsbart… Völlige Hinterwelter halt, die Milch direkt von der Quelle trinken (Heidi&Peterle Rules). Und was Isny betrifft hörte es sich für mich wie Türkei an… Das waren die ersten Gedanken die ich dazu hatte..

Die Fahrt mit Arnold (Fickbuhm) & Seine Frau war sehr lustig, sodass die Zeit wie im Fluge verging. Um ca. 21 Uhr Abends kamen wir an. Es war natürlich schon dunkel sodass ich von Bergen oder Hügel wenig mit bekam. Eigentlich gar nichts. Arnold, seine Frau und ich aßen in der Caffeteria noch ne Leberkässemmel und dann fuhren sie auch schon wieder los, Richtung Hamburg. Da es die beiden letzten Personen waren, die ich in 800km Entfernung noch kannte, weinte ich bitterlich… Ja, so war ich leider schon immer… Heute mag ich es, jedoch früher schämte ich mich immer mega, wenn ich die Tränen nicht mehr halten konnte. Indianer kennt kein Schmerz, weischt ja geh…

Nach der ersten Nacht im dortigen Internat, war irgendwie alles anders. Ich wachte sowas von Gut gelaunt auf, wie ich es eigentlich von mir nicht kannte. Ich redete wie ’n Wasserfall mit Jesus (Ein Pfleger der aussah wie Jesus) der mir behilflich war… Irgendwas liegt hier in der Luft. Irgendwelche glücklich machenden Energien müssen dort rumschwirren, denn Fakt war… Meine mega Gute Laune und mein Schalk im Nacken waren nicht zu bändigen. Ich fragte mich sehr oft im Geiste, was denn nur los ist.. Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass es sich geil anfühlte.. Und so ging es eigentlich über Wochen. Was ich zumindest wusste war, dass nach nem Hoch immer ’n Tief kommt… Dieser blieb eigentlich bis heute aus. Klar hat sich bis heute alles normalisiert und die Euphorie ist längst vorüber gezogen. Doch meine Schüchternheit, die selbstverständlich noch Teil von mir ist, kam NIE WIEDER… Man kann sagen, dass Isny mich irgendwie freigepustet oder energetisiert hat. Fragt mal Menschen, die aus dieser Gegend kommen. Jeder wird Dir bestätigen, dass die Energien im Allgäu glücklich machen. DER Grund warum ich siebzehn Jahre später auch endlich zurück ins Allgäu zog.

Das Stephanuswerk war ein Berufsförderungswerk, speziell für Berufsanfänger oder Menschen die Umschulen wollten. Ich machte dort also eine sog. Berufsfindung mit anschliessender Berufsvorbereitung zum Bürokaufmann. Meine Ausbildung dazu machte ich in Waldkraiburg in der Nähe von Regensburg ca. 18 Monate später. Wer nun glaubt, dass eine Berufsfindung + Berufsvorbereitung 18 Monate dauert irrt jetzt gewaltig. Nöö es war nur so, dass ich es wie Urlaub emfand und beim Internatsleiter um Verlängerung gebeten habe… LACH, jepp Selbstvertrauen kann so lohnend erfrischend sein… Und ja, ich genoss es den Kerl um den Finger zu wickeln… Ich bin noch nicht so weit, fühle mich nicht bereit usw. Ich glaube ich weinte sogar ein wenig, weil ja die Gefahr bestand hier weg zu müssen in eine ungewisse Zukunft… Ich zog also alle Register und durfte noch 6 Monate dran hängen… Yeah „Beckerfaust“ 😛

Direkt danach ging ich nach Waldkraiburg und machte dort meine Ausbildung zum Bürokaufmann. Schon nach einigen Wochen drängte mich meine Ausbildungsleiterin dazu, doch lieber als Industriekaufmann weiter zu machen. Das schmeichelte mir natürlich sehr, doch ich lehnte Ihr überaus grosszügiges Angebot, dankend ab.. Nochmal von vorn anfangen wollte ich nicht. Mein Ziel war es zu diesem Zeitpunkt, so schnell wie möglich aus diesem Komplex zu verschwinden. Durch Isny im Allgäu war ich einfach komplett ein anderer Mensch geworden, dem die Natur mehr zusagte als irgendein dummer Beruf. Finanziell nötig, hatte ich es sowieso nicht, zu arbeiten. Also riess ich die paar Monate ab, schrieb wieder nur Bestnoten und hatte meinen Spass. Oft war es sogar so, dass ich nach der Pause einfach in der Sonne blieb. Jepp ich schwänzte… Weil ich ohne zu lernen irgendwie alles verstand. Die Ausbildungsleiterin (Frau Lohr) lachte darüber nur und ich verstand es als sowas wie; „Ist schon OK Tommy, ich versteh Dich“.

Ja man, ich will das nochmal wiederholen: Das Allgäu macht etwas aus einem..

1990 zog ich allerdings zurück in den Norden. Genauer nach Hamburg Mitte (Balkon mit Blick zur Speicherstadt.). In Hamburg gefiel es mir merkwürdiger Weise mega gut und Isny war schnell vergessen. Für einen hübschn Jungen (lach) der gerade einmal süsse 25 Jahre alt war, hatte diese Stadt einfach mega viel zu bieten. Selbst die Frauen schauen hier nicht so dolle darauf, was du unterm hintern hast. So kam es in einem Irish Pub sogar schonmal fast zu einem Gerangel, als mich zwei süsse Bunnys irgendwie anbackerten. Leute, ich weiss dass es unglaublich klingt, doch das war Hamburg nunmal. Verstehst Du den Unterschied zu Elmshorn, also dem, was ich ganz am Anfang schrieb? Ich genoss einfach mein Leben. Geld genug hatte ich ja durch mein Schmerzensgeld.. Dennoch möchte ich das ganze kurz auflösen. Ich war niemals an irgendeine schnelle Nummer interessiert. Das Gerangel konnte abgewendet werden, indem sich meine damalige Nachbarin Julia als meine „geliebte Freundin“ ausgab und energisch dazwischen ging. Es war mir nämlich mehr als unangenehm, weil die beiden ständig meine Hand packten um mit mir zu tanzen. Ich mag es im übrige bis heute nicht, wenn man mich als Rolli zu soeinem Quatsch nötigt.. Ich komm mir da wie vorgeführt vor.. Ja is so… Was meinst wie die Leute guckn wenn ich öffendlich mit meinem Mädel am knutschn bin. LACH, diese Blicke fand ich allerdings immer lustig.. Gaby, meine darmalige Freundin war auch dabei, aber gerade in diesem Pub waren wir kurzfristig getrennt… Mir kam das gerade in den Kopf, warum denn Julia und nicht Gaby dazwischen ging.. Oder traute sich Gaby nur nicht? Ich weiss es grad nicht, da Julia nicht ans Telefon geht. Ich weiss nämlich, dass sie (wie ich) ein enorm grosses Langzeitgedächnis hat und das sicher noch weiß… Und nein; Für Dich soll das nicht wichtig sein.. Ich find es nur grad geil in Erinnerungen zu schwelgen. Mit Julia ist das immer mega gut möglich gewesen… Was das angeht, Ihr lieben Fleischesser, Fleisch essen macht laaaaangfristig blöd LACH (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wie ich drauf komme fragst Du Dich? Nun, keine Ahnung ob es am Fleisch essen liegt. Fakt aber ist, dass ich fast keine Freunde mehr habe, die sich an all diese detailreichen Dinge erinnern. Das geht soweit dass sich eine bestimmte Ex von vor meinem Unfall nicht mehr daran erinnert, dass ich Ihr erster war, der sie… Naja weischt scho… GRINS Naja und all iese Freunde sind halt Fleischesser…

Ich kürze das mal kurz ab, denn ich möchte allmählich zum Punkt kommen.

2003 zog ich nach 13 Jahren Hamburg zurück in meine Wahl-Wunsch-Heimat, ins Allgäu. Genauer nach Wolfertshofen (Heimenkirch). Der Ort sollte vielen von euch durch „Hochland Käse“ bekannt sein. Nöö? OK, macht ja auch nichts. Auf jeden Fall hätte ich niemals mehr geglaubt, irgendwann mein geliebtes Allgäu wieder zu haben. Ermöglicht hatte es mir Maike, mit der ich darmals leiert war. Sie ertrug die Hamburger Innenstadt gar nicht und kam damit auf mich zu, dass sie gern mit mir in die Holsteinische Schweiz ziehen möchte. Ich kannte die Gegend gar nicht, war aber plötzlich voll heiss drauf Ihren Vorschlag, weiter auszumalen, denn es kam mir sofort der Gedanke, Ihr mein geliebtes Allgäu zu zeigen. Es dauerte nicht lang und wir machten dort ne Woche Urlaub auf nen Bauernhof in der Nähe von Isny und Maierhöfen. Diese Tage nutzten wir, um uns einige Wohnungen anzuschauen, denn natürlich hatte auch Maike Bock auf diese unverfälschte Natur und Berge und Seen usw. Ca. 3 Monate später, am 28.02.2003 war es dann so weit. Noch wärend unser Hausstand mit dem Zug von Hamburg Richtung Kempten fuhr, waren wir bereits dort angekommen. Wir übernachteten wieder bei den Prinzen (der Bauernhof in Maierhöfen), und fuhren sehr früh von dort nach Wolfertshofen um ja nicht die Spedition zu verpassen, die all den Kram von uns ja auch aufbauen mussten. Es war im übrigen DER JAHRHUNDERT SOMMER überhaupt. LACH Im März, fragst Du Dich grad…??? Ja, denn dieses Jahr hatte es wirklich in sich… Schon am 28.02.2003 war es in Wolfertshofen so warm, dass man es nur mit T-Shirt draussen aushalten konnte. Keine Ahnung, lass es 25 Grad gewesen sein.. Auf jeden Fall warens bis in den späten Oktober rein, fast durchgehend sommerliche mediterane Temperaturen. 2018 der heisseste Sommer? Mag ja gut sein, dennoch hat nur 2003 den Bodensee mit Ausnahme von 1540 so ausgetrocknet. Weder 2010 noch 2018 konnte das Toppen. Auch die 40 Grad in 2019 nicht…

Maike verlies mich schon nach 3 Monaten. Sie konnte mit der Mentalität der Bayern nicht wirklich umgehen. Na gut, in Wahrheit brannte sie mit einem anderen Kerl durch… Da saß ich nun völlig allein. 850km weit von der Family und Freunden weg. Nur mein Bruder, der mich für zehn Tage, in der Maike an der Ostsee Urlaub machte (jepp mit ihm), betreute, war noch da. Zu meinem Glück verliebte sich Lars, wie ich, ebenfalls in die Gegend und blieb bei mir… Jepp, auch wenn ich nie Kinder gemacht habe… So bin ich doch mega stolz darauf, dass durch meinen Umzug ins Allgäu, mein Bruder Lars zwei süsse Kinder zeugte… Naja, wäre ich nicht, hätte er seine wunderschöne und liebe Frau Jane, nie getroffen. Mia-Lana und Finn-Lee wären nie geboren wurden und Lars wäre vermutlich auch den Drogen verfallen. Aber Gott hat einen Plan, mit jeden von uns. Glaubst Du mein Unfall war einfach nur Schicksal? Nöö, also ich glaube das nicht mehr, nach all den schönen Dingen, die erst nach meinen Unfall zu mir fanden. Es muss einen tieferen Sinn haben. Davon bin ich überzeugt.

Ca. vier Jahre später (ende 2006) traf ich meine Angelika in einer Single-Böse. Sie wollte nur ratschn (Reden/Chatten/Schnackn) und dachte sich: „Ah Rollifahrer, der kann mir ja nicht gefährlich werden“ LACH Naja gefährlich wurde ich wirklich nicht. Dennoch zog sie 3 Monate später zu mir nach Wolfertshofen. Wir wurden ein Paar und waren ca. 8 Jahre zusammen. Und wie ich meine; sehr glücklich. Den Rest in Teilen schrieb ich ja bereits weiter oben…

All die Dinge, die ich hier erwähnte (es waren noch 100te Dinge mehr), waren für mich nur möglich, weil in der Hamburger Zeit zB. jeder bei mir Pfleger sein durfte, der es sich zutraute. Da ich noch nie examinierte Pfleger benötigte, stellte ich Jürgen ein. Ein Freund, den ich schon aus dem HH-Internat kenne und der auch mit mir und seiner Frau (Die er durch mich kennen lernte) in Waldkraiburg wohnte. Wir zogen also praktisch zusammen nach Waldkraiburg und zurück nach Hamburg… Zwei Norddeutsche Bayern coming Home. LACH Mit Jürgen erlebte ich mega Viel… zB. hatte ich ganz spontan Bock auf England gehabt… Schon am nächsten Tag waren wir auf dem Weg durch Belgien durch um dann von Calais mit dem Luftkissenfahrzeug nach Dover überzusetzen.. in England wurden wir dann auch erstmal gefilzt nach Drogen, Pornos etc. Ernsthaft. Selbst die Seitenverkleidungen schraubten die [Zensur] ab… Trotzdem: Ich fands immer irgendwie GEIL… Auch Jürgen nahm das immer alles mit Humor. Jo man, thats Life LACH

Auch meine jeweiligen Freundinen, übernamen sehr oft mal die Pflege. Dieser Mix war nötig weil es sonst zu Streitereien kommen würde. Keine noch so große Liebe, könnte daran etwas ändern. Das zumindest ist meine Erfahrung, warum Angelika und ich uns auch von Anfang an einig waren, den Charitas mit einzubeziehen und auf die Kohle von der Pflegekasse besser zu verzichten und nur noch Sachleistungen zu beziehen.

Wie Du also sehen kannst, führte ich von Anfang an ein selbstbestimmtes Leben. Also etwas, welches jeder Mensch als selbstverständlich ansehen würde. OK, ausser vieleicht „p“öse emphatielose UNMenschen die meinen, dass Ihnen soetwas wie mir, niemals passieren könne. Diese UNMenschen meinen doch tatsächlich dass Menschen wie ich, sich damit abfinden müssen, nicht mehr alles machen zu können bzw. zu dürfen, wenn sie es sich finanziell nicht leisten können.. Aber kriminellen Bankstern, mit 700 Millionen Euro Steuergeldern, vorm garantierten Genickbruch, zu retten… Das geht, oder wie? Wie jeder weiß, war es das Gleiche, als wenn Du dieses Geld auf dem Osterfunken vernichtest. Mit dem einen Unterschied; Da hätten vielleicht noch ein paar Menschen Freude dran gehabt. OK, nun ist die Kohle halt wech und Griechenland ist immer noch nicht geheilt. Von den 57 Milliarden Euro CUM-Ex Geschäfte bzw. Abzocke… Ach ich hör ja schon auf…

Zurück zu mir bzw. meiner jetzigen zukünftigen Situation.
vier Jahre, seitdem ich hier in Elmshorn jetzt wohne, konnte ich weitestgehend, mein Leben so führen, dass mir alles möglich war, wie Du in diesem gesammten Text lesen konntest. Ich hoffe ich konnte Dir bildlich zeigen, dass ein Leben im Rolli für mich, fast wie für Dich ne Schramme am Arsch war.. Ich habe absolut nichts vermissen müssen. Und wenn doch, konnte ich drüber wech sehen. OK, aproPO drüber wech sehen… Es gibt Situationen, da war es auch für mich ziemlich mistig. zB. wenn Du nach dem Osterfeuer am Övegönner Strand in Hamburg in mitten hunderter Biertrinker und Fleischesser gerätst, weil der Weg zum Auto gerade mal 2-3 Meter breit ist und gefühlt einen Kilometer lang… Ich sach Dir Hannes Jaennike schrieb mal ein Buch mit dem Titel „Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche“. Nun, in meiner Höhe ist das in der Tat wahr. Was ich in der Höhe allerdings ebenfalls mitbekomme ist die innerliche Verwesung des zuvor konsumierten Bieres und Fleisches am Osterfunken. Logisch; Ich gönne ja jeden sein Spass, nur bitte.. Furzt mir nicht ständig ins Gesicht. So’n Bierschiss ist einfach – Ja man das ist Bähbäh 😛

Oh man, ich schweife ab. Sorry..
Denno wurde es langsam immer schlechter in der Pflege, sodass ich auch immer mehr Angst bekam, dass es irgendwann gar keine Pfleger mehr gibt. Meine Ängste, was das angeht, gehen weit in die Zukunft rein. Erklären könnte ich es evtl. damit, dass Du Dir vorstellst Jung gewesen zu sein und irgendwann an dem Punkt ankommst, wo Du grau, tatterich und seniel wirst… Du hast allerdings immer noch ein hervorragendes Langzeitgedächnis und das reden hast Du auch nicht verlernt. Nun stell Dir diesen „Opi“ vor, wie er aus seinem Leben erzählt. Ist er nicht süß und knuddelig? Jo ist er, doch das ist auch alles. Denn glauben wird man Dir nicht. Der tüddelt doch eh nur rum und erzählt Geschichten. Flüsstert man hinter vorgehaltener Hand. Genau so sind Pfleger in der Regel. Nein nicht hier bei mir, aber in Einrichtungen wie Krankenhaus, Heimen etc. schon. Aus einer ehemaligen Berufung, den Menschen zu helfen, wurde in sehr kurzer Zeit ein Beruf um finanziell über die Runden zu kommen. Der Beruf ist sicher und man leckt sich die Hand nach Dir. Nur was es mit Dir macht, interessiert in der Regel (solange Du funktioniert) niemanden. Der Pflegeberuf ist ein knallhartes Geschäft geworden, welches man nicht lange ohne Folgen aushällt. Allein hier kündigten innerhalb von vier Jahren so einige. Auch hatten ein paar dadurch natürlich ne bessere Verhandlungsbasis und kamen zurück. Andere wurden Schwanger und wiederum andere gehen in Rente. Was ich ganz klar weiss, ist, dass es immer schwerer wurde und ist, hier neues Personal zu finden, die für diese miesen Konditionen, arbeiten möchten. Zumindest keine, die zu uns passten. Natürlich muss das passen, denn hier leben weitestgehend sehr junge Menschen, die allerdings auch die meiste Hilfe benötigen. Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld usw. <- Gibtes sowas überhaupt noch irgendwo? Letzteres fällt mir grad zu den Konditionen ein.

Damit Du Dir ein Bild machen kannst, wie genau ich hier lebe:
Es ist eine ganz normale Neubau Wohnsiedlung, 9 Häuser und 17 Reihenhäuser. Zitat: „Dieses neue Generationenquartier besteht aus 17 Reihenhäusern und neun Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 207 Wohneinheiten. Es bietet modernen Lebensraum für Singles, ältere Menschen, Familien mit Kindern und Menschen in besonderen Lebenssituationen.“ Wie Du siehst ist es kein Heim oder Betreutes Wohnen, sonder ganz einfach nur bezahlbarer Wohnraum, mit dem unterschied, dass sich unten und im Nebenhaus ein Pflegedienst eingemietet hat, der hier Bedürftige wie mich, pflegerisch nach Bedarf betreut.

Als ich die Wohnung vom Allgäu aus fand, war es für mich wie ein secher im Lotto, einfach deswegen weil das alleinige Leben in meiner Situation und vllt auch wegen des Alters (ich bin 65er Bj) immer anstrengender wurde. Es war wie, als hätte Gott mich erhört… Wirklich die ersten Jahre waren wirklich klasse. Auch jetzt hat sich, ausser dass man sich ein wenig auseinander Lebte, nicht viel geändert. Zuerst dachte ich, ich pack es nicht, zwischen so vielen Behinderten Menschen, doch ganz ganz schnell waren meine Vorurteile weg und ich konnte dadurch auch viel über mich selbst erfahren. Denn eines habe ich mir 1986 geschworen. Nie wieder in ein Heim bzw. etwas Heimähnliches (welches das Internat ja war) mit vielen behinderten Menschen. Die Gründe dafür tun grad nicht zur Sache. Fakt ist nur, dass ich dieses – hmm Trauma? – überwunden hatte. Doch irgendwie kommt da mehr und mehr wieder hoch.. Wenn ich doch am eigenen Leib erfahre, dass der Pflegenotstand auch hier angekommen ist… Wer glaubt, DAS WIRD SCHON, irrt gewaltig und malt es sich nur bunt.

Ich möchte zum Finale kommen, denn ab den 01.09.2019 wird es Nachts hier keine Pflege mehr geben und ich muss sehen wo ich bleibe. Entweder ich geh um 21-22Uhr in die Haia oder ich kann sehen wo ich bleibe bzw. wie ich ins Bett komme. Ich weiss dass ich das bald ganz sicher wieder allein kann, dennoch ging das selbst in der Anfangszeit schonmal in die Hose. Sprich; Ich bin aus dem Bett gerutscht und musste die Feuerwehr alarmieren. Das war so ca. 4Uhr in der Nacht. Seitdem trau ich mich das alles nicht mehr und lass mich Abends bzw. kurz bevor sie zur Nachtruhe gehen, helfen. Wie gesagt bis zum 01.09.2019. Danach weiss ich noch nicht, wie die Zeiten dann sind. Ich weiß nur, dass es garantiert nicht die letzte Änderung war.

Im Endeffekt heisst das nun für mich, dass sich im Grunde genommen die kulturelle Teilhabe am Leben auf das Niveau eines Kindes reduzieren wird. Klar, werden mir Freunde helfen. zB. am Hafenfest usw. Aber das alles ist nicht mehr das selbe, immer wieder auf Freunde angewiesen zu sein. Ich fühl mich da als jemand, der den anderen ausnutzt. Und ich weiß hier LEIDER exakt wovon ich rede. Nämlich dann wenn es zur Normalität geworden ist. Als Emphat fragst Du nunmal nicht gern. Du weisst genau, dass Du das 2-3 mal in Anspruch nimmst und Dich dann für immer verpflichtet fühlst und lieber verzichtest. Du bist ihm/ihr etwas schuldig. Check das mal bitte, bevor DU MIR sagst, dass das nur in meinem Kopf abgeht. JEDER würde sich so fühlen und daher ist eine Rundum-Hilfe, die vom Staat bezahlt wird, einfach ein MUSS.

Dafür möchte ich hier in meiner Stadt kämpfen. Dabei ist es mir im übrigen egal, wer mir dabei behilflich ist. Hauptsache irgendetwas ändert sich, damit Menschen in einer ähnlichen Situation evtl auch zukünfig wie ein erwachsener Mensch leben darf.

Jo Jungs und Mädels, für Tipps, Anlaufstellen, Ansprechpartner usw. wäre ich sehr erfreut.

❤ Mamas Tee ❤
Tommy ❤

P.S. Das waren jetzt doch tatsächlich ganze 34114 Zeichen 😛

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